Die Advanced Foresight Group, vertreten durch Dr. Bernhard Albert (Foresight Solutions) und André Winzer (Schaltzeit) war eingeladen, an 3 Tagen auf der ILA am Stand der AWB Aviation GmbH LEGO® SERIOUS PLAY® „Schnupperworkshops“ anzubieten. Dabei ging es uns darum, den Teilnehmern die Grundgedanken hinter SERIOUS PLAY zu erläutern; klarzumachen, dass diese Methodik hilft, Strategieprozesse in Unternehmen und in Unternehmensnetzwerken zu unterstützen.
Spielen ist keine verschwendete Zeit. Es ist die Aktivierung der kreativen Gehirnhälfte. Die Idee hinter LEGO® SERIOUS PLAY® ist es, einen dynamischen Gruppenprozess zu schaffen, in dem mit den „Händen gedacht wird“.
Wir starten mit einer Herausforderung, die dann ausgehend von der Kreativität des Einzelnen einen Gruppenprozess schafft, der als Ergebnis zu einem „Shared Design“ führt. Diese Spirale aus einer „Challenge“, einem „Build Run“ und dem Teilen durchläuft die Gruppe mehrfach. Dabei kann die Fragestellung weiter vertieft werden.
- Aus Modellen werden Landschaften,
- aus Landschaften wird ein Ökosystem, in dem wechselseitige Beziehungen abgebildet werden können,
- um dann final Entscheidungen zu simulieren.
Folgende „Challenges“ wurden gespielt:
Die erste Challenge war die Konstruktion des „Flughafen-Tower der Zukunft“. Wie sieht dieser aus? Welche Funktionen besitzt er, und welche Funktionen brauchen wir zukünftig im Jahre 2040 nicht mehr?
Die zweite Challenge betrachtete das Trendfeld Urban Air Mobility. Welche Elemente werden in dieser Trendlandschaft notwendig oder wünschenswert sein? Neue Fluggeräte, neue Services, andere Teile des Air Mobility Ökosystems? Dazu mehr in unserer ILA-Nachbereitung, die auf Wunsch zugesandt wird.
Uns selbst hat vor allem die Vielfalt der Teilnehmerideen beeindruckt. Wir werden in der Nachbereitung die einzelnen Modelle auf dem Blog der Advanced Foresight Group erläutern.
Als Zukunftsforscher interessieren uns natürlich vor allem auch die neuen Impulse. Die ILA selbst stellte bei der Verleihung des Innovationspreises der Deutschen Luftfahrt viele neue Ideen vor. Auf den ersten Blick ist die Luftfahrt ein sehr langlebiges Geschäft. Aufgrund der Regulierung gelten lange Innovationsintervalle. Neue Airframes werden kaum entwickelt. Dennoch sind auch neue, teils übergreifende Themen wie Digitalisierung, Urban Air Mobility, Customer Journey, Emissionsreduktion, elektrisches Fliegen, Dronen, autonome Luftraumsteuerung, etc. nicht von der ILA wegzudenken. Die Preisträger findet ihr hier
Die Finalisten des IDL 2018 waren:
- Kategorie Customer Journey: edm aerotec GmbH, m.Doc GmbH, seatNOW
- Kategorie Emissionsreduktion: Airbus Operations GmbH, CCP Technology GmbH, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
- Kategorie Cross Innovation: Daimler AG, Rolls-Royce Deutschland Ltd & Co KG, Premium AEROTEC GmbH
- Kategorie Industrie 4.0: Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (LBF)/ MT Aerospace Holding GmbH, NeuronSW Ltd,
Premium AEROTEC GmbH
Unser persönliches Feedback zu den Gewinnern erhalten Sie gern auf persönliche Nachfrage.
Persönlich hat mich beeindruckt:
- Dass Verabredungen vor allem über das Business Match-Making gemacht werden – die Empathie und nicht die logische Kooperationsebene entscheidet. Die Vorbereitungszeit für Messen wird extrem verkürzt. Stattdessen Meeting Marathons im 30 Minuten Takt. Das bedeutet weniger Stress vor, dafür umso mehr Stress bei der Veranstaltung.
- Zu Gast in einer Antonov AN225. Während die Messe über Predictive Maintenance spricht, fliegt dieses Flugzeug mit 22 Mechanikern an Board rund um die Uhr. Jeder Mechaniker ist Spezialist für ein Subsystem und immer einsatzbereit. Ersatzteile für 1-2 Monate fliegen immer mit.
- Die Diskussion über Foresight in einem Awacs Flugzeug verdeutlichten mir, wie langsam die Digitalisierung in der
Nato ankommt. Es ist einfacher, neue Satelliten zu entwerfen als eine neue Awacs-Generation. Die aktuelle fliegt mit dieser technischen Ausstattung vermutlich noch bis 2035. Da die Satelliten deutlich billiger im Unterhalt sind und teilweise höhere Datenauflösungen generieren, werden die Awacs nach und nach außer Dienst gestellt, bis dann eine neue Genereation entwickelt wird.
- Die Musikplaylist der ILA, die in den 70iger Jahren festhängt, mit „Eye of the Tiger“ oder AC/DCs „Thunder“ aber dennoch für Begeisterung beim Publikum sorgt.
- Der Tragschrauber von Autogyro, einem Unternehmen aus Deutschland, welches erst 1999 gegründet als Weltmarktführer gilt. Ich kannte dieses Konzept einfach gar nicht und war beeindruckt das dies schon 1932 von Juan de la Cierva entwickelt wurde. Ein Tragschrauber bedeutet das ein Rotor nicht aktiv angetrieben wird, sondern durch den Fahrtwind in Rotation gehalten wird und das ist beindruckend. Zu sehen war der Cavalon, der auch Red Dot Design Gewinner war. Ein Tragschrauber kann selbst schweben und fliegen, ist kostengünstig im Unterhalt und kann Strömungsabrisse einfach verkraften. Aber seht selbst.
Videoquelle: Urheber: Polygoon-Profilti (Produzent) / Niederländisches Institut für Ton und Bild (Geschäftsführer)
Veröffentlichungsdatum: 28. Mai 1932 Länge: 00:37 www.openbeelden.nl/media/669157 Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Fazit: Schön wars auf der ILA. Die Halle 3 habe ich leider erst am letzten Tag besucht, da waren sehr viele Highlights noch versteckt. Ob die „Tatort“ Drone der Polizei, die schnell aus der Luft einen Laserscan macht und Unfallorte vermisst oder neue Elektroantriebe. Natürlich waren auch die Historiker breit vertreten. Eine Buchempfehlung gab es am Stand der Gesellschaft zur Bewahrung von Stätten deutscher Luftfahrtgeschichte ( GBSL ) e.V. Im kern ging es darum wie die Innovationszyklen im 2. Weltkrieg enorm verkürzt wurden. Leider auch zum Leidwesen der Piloten.
Wer mehr zu LEGO® SERIOUS PLAY® erfahren will, der wende sich bitte an die Aveniture GmbH unseren Partner aus der Advanced Foresight Group. Wir selbst sind bei Lern- und Planspielen immer gern dabei, diese auch zu konzipieren. Unsere eigenen Formate sind der Experience Tower, das SpinTheNet, das Agility Game oder ganz neu unser Smart Factory Spiel zur Digitalisierung.