Tokens, Wallets & Co

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Was braucht es für ein mensch-zentriertes Internet?

In dieser Woche waren wir bei der Preisverleihung der diesjährigen T Challenge in Bonn. Dies ist bereits die dritte Ausgabe der T Challenge, dem globalen Wettbewerb von Telekom und T-Mobile US, bei der sich Visionäre, Ideentüftler und vielversprechende Startups aus aller Welt trafen, um Ideen zu einem mensch-zentrierten Internet zu präsentieren, zu diskutieren und gemeinsam weiterzudenken.
Von Einreichnungen aus 53 Ländern wurden 20 Ideen für ein mensch-zentriertes Internet nominiert, die zum Ziel haben, Blockchain und andere innovative Technologien zu nutzen, um verschiedene aktuelle Herausforderungen in Bereichen wie Umweltschutz, Datenschutz, Nachhaltigkeit und Kundenerfahrung anzugehen. Schaltzeit konnte wie schon in den Vorjahren die Software für den Wettbewerb der T Challenge stellen und war vor Ort dabei. Wir gratulieren allen Gewinner*innen und teilen gern ein paar Eindrücke mit euch – teils schwer beeindruckt, teils mit einem leichten Augenzwinkern.

Wie nehmen wir die Leute mit in Richtung Web3?

Mich persönlich als Kommunikationsdesignerin freute sehr, dass in den Gesprächen immer wieder aufkam, dass nicht nur die Zukunftstechnologien selbst, sondern auch die Vermittlung entsprechender Konzepte relevanter sind denn je. Zudem stellt sich bei jedem Zukunftskonzept die Frage, wie wir von unserem heutigen Standpuntk dort hingelangen können. Was braucht es, dass der Mehrwert der Konzepte verstanden und die Technologien genutzt werden?
Klar ist, dass es nicht ausreicht, wenn Konzepte nur in der Zukunft gedachte werden, sondern vor allem auch die Brücke von unserer Gegenwart zu dieser Zukunft eine entscheidende Rolle spielt. Besser gesagt die vielen verschiedenen Brücken – man denke nur an den heterogen Stand der Digitalisierung heutzutage, bei verschiedenen Zielgruppen, wie auch ganzen Branchen.
Im Bezug auf Web3 wirft das schnell die Frage auf: Wie lange werden Web2 und Web3 parallel laufen, bis wir in einigen Jahren vollständig in einer Web3-Welt angelangt sein könnten? Welche Konzepte gibt es, bei denen Web3 und Web2 Hand in Hand gehen? Und wie erreichen wir Zielgruppen außerhalb der sogenannten Digital Natives, Kund*innen, welchen Web3-Konzepte nach wie vor abstrakt erscheinen? Geschweigeden von Menschen, denen selbst Web2 fremd ist und noch das Faxgerät bereitsteht.

Ausstellung der nominierten Ideen im Foyer des Telekom HQ Bonn 

In Bonn habe ich einen charmanten Ansatz der Vermittlung kennengelernt, der sicher den einen oder die andere überzeugen könnte: Das Belohnungsschema „Freibier“. Spaß beiseite – was haben Bier, Web3 und Krypots miteinander zu tun? Erst einmal nicht viel. Oder doch? An dieser Stelle kurz ein paar Sätze zu der Erfolgsstory der MetaBrewSociety, die sich vor gut einem Jahr gründete. MetaBrew ist ein NFT-Projekt, welches mit dem Ziel startete, eine historische Brauerei in Bayern zu erwerben. Mit dem Verkauf von NFTs wurde der Kauf der Brauerei finanziert, die Besitzer der NFTs bekommen im Gegenzug Miteigentümerrechte. Als stolzer Besitzer eines NFTs können die Käufer sich nun zudem jährlich über die Naturaldividenden in Form von (kostenlosen) 240 Dosen Bier freuen. Geplant sind auch Events im Metaverse, um Themen rund um die Braukunst zu vermitteln, das Bier wird dann in der realen Welt getrunken 😉.
Dies zeigt, dass die oft abstrakt klingende Welt des Web3 mit Metaverse und Co nicht losgelöst ist von der realen Welt, sondern eher als verbundene Erweiterung der realen Welt gedacht ist.
Tim Drebes, Marketing & Operations bei MetaBrewSociety – Unternehmer und Marketer, der Web3 und dem Rest der Welt Bierinnovationen und köstliches alkoholfreies Bier bringen will. (Website: MetaBrewSociety)
Aber nun zurück zu den Ideen der nominierten Startups. Die Ideen kennzeichneten sich vor allem durch die Adressierung folgender Fragen aus:

Wie schaffen wir Nachverfolgbarkeit und Transparenz?

Einige Ideen zielen darauf ab, Informationen und Daten transparent zu machen, sei es im Bereich der CO₂-Kompensation, des Datenschutzes, der Produktverfolgung oder des Recyclingprozesses. Dabei wird Blockchain-Technologie eingesetzt, um die Integrität und Rückverfolgbarkeit von Informationen sicherzustellen.

Wie fördern wir Dezentralisierung und Selbstbestimmung der Verbraucher in Fragen Datenschutz?

Mehrere Ideen wollen zudem die Kontrolle über persönliche Daten und digitale Souveränität den Verbrauchern zurückgeben. Ziel ist eine internetbasierte Umgebung, die den Benutzern mehr Privatsphäre, Belohnungen und Transparenz bietet.
Mitglieder der Grand Jury, bestehend aus Topmanagern von T-Mobile US und der Deutschen Telekom AG

Wie können wir Kreislaufwirtschaft fördern?

Weitere konzentrieren sich auf die Förderung der Kreislaufwirtschaft, indem sie digitale Zwillinge oder NFTs (Non-Fungible Tokens) von physischen Produkten erstellen. Dadurch können Produkte länger genutzt und ihr Lebenszyklus verlängert werden, was zu einer Reduzierung von Abfall und Ressourcenverschwendung führt.

Welche Belohnungsmodelle fördern die Kundenbindung?

Ein Idee setzt auch Web3-basierte Loyalty- und Engagement-Modelle, um Kundenakquise und Kundenbindung zu fördern. Durch Belohnungen in Form von Token oder Rabatten werden Anreize geschaffen, um Kunden zu gewinnen und langfristig zu binden.

Kann nachhaltiges Recycling durch Blockchain unterstützt werden?

Ein andere Idee adressierte ein Phänomen, bei dem wir uns wohl alle ertappt fühlen: wie viele unbenutzte (alte kaputte) Handys haben wir zuhause im Schrank? Eine Idee konzentrierte sich auf nachhaltiges Recycling von Mobiltelefonen und stellt mithilfe von Blockchain sicher, dass der Recyclingprozess verfolgt und zertifiziert wird. Dadurch wird verantwortungsvolles Recycling gefördert und die Umweltauswirkungen minimiert.

Ausstellung der nominierten Ideen im Foyer des Telekom HQ Bonn 

Weiterführende Links zum Thema 

Wem das Thema Web3 noch nicht so viel sagt und wer mehr zu den nominierten Teilnehmern der T Challenge erfahren möchte, kann sich auf der Website der T Challenge und der Deutsche Telekom AG zu den verschiedenen Ideen informieren:
Passend dazu noch ein Podcast-Tipp, in welchem das Thema einfach erklärt wird:
Magdalena Soetebeer
Magdalena ist gelernte Kommunikationsdesignerin und bei Schaltzeit im Bereich Kommunikation und Futures Literacy tätig. Ihre Erfahrungen in Gebieten der Zukunftsforschung, Design Thinking sowie Workshopkonzeption und -moderation lässt sie verschiedenen Methoden einfließen, um in partizipativen Prozessen bestmögliche Grundlagen für Ideationsprozesse zu erarbeiten.
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