Wie kann eine standardisierte CO₂e -Kennzeichnung auf Lebensmitteln dazu beitragen?
Eingeladen hatte die Initiative „Together for Carbon Labelling“ (TCL), ein Zusammenschluss von Lebensmittelunternehmen, die selbst daran forschen, welche Informationen Verbraucher*innen benötigen, um bewusst ihren zu Konsum steuern. Die Initiative TCL baut auf einer von 57.067 Bürger*innen unterzeichneten Petition zur gesetzlichen CO₂e -Kennzeichnung von Lebensmitteln auf, die 2020 im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages debattiert wurde. Mehr Informationen dazu unter Together for Carbon Labelling – Die Initiative für CO₂e-Transparenz in der Lebensmittelindustrie. Als fachliche Inputgeber*innen traten neben Paul Hoffman-Woldt, dem Leiter der Initiative TCL, die Konsumforscherin Dr. Anke Zühlsdorf sowie die Ökobilanzexpertin Dr. Ulrike Eberle auf.
Glaubwürdige Labels können eine verlässliche Entscheidungsbasis bieten
Daher wurde am 06.07.2023 der Prototyp des CO₂e-Labels durch Paul Hoffman-Woldt vorgestellt. Das Ziel ist es nicht nur mit einer Ampel zu agieren, sondern auch einen CO₂e-Score abzubilden. Damit können Verbraucher*innen sofort erkennen, wer klimaneutraler produziert. Sie würden Produkte in gleichen Klassen finden und so auch unterschiedliche Werte für Sommertomaten vs. Wintertomaten einsehen können.
- Der CO₂e-Score soll deutlich auf den Verpackungen von Lebensmitteln angegeben werden.
- Eine farbige Ampel mit fünf Stufen von A bis E soll die Vergleichbarkeit des CO₂e-Fußabdrucks verdeutlichen.
Die Konsumforscherin Dr. Anke Zühlsdorf erklärte, dass Verbraucher*innen Konsumentscheidungen in weniger als 1. Sekunde treffen. Das heißt sie benötigen Labels, denen sie vertrauen und die Sie schnell erfassen können.
- Es ist wichtig, von Vorreitern wie beispielsweise der Datenbank Agrybalyse aus Frankreich und Dänemark zu lernen.
- Einheitliche Berechnungsmodelle sind erforderlich, um gezieltes Handeln zu ermöglichen.
- Das Vertrauen in Labels ist entscheidend, daher müssen wir Greenwashing bekämpfen.
- Gleichberechtigte Bedingungen, Transparenz und Nachvollziehbarkeit sind notwendig, um einen branchenweiten Standard in der Lebensmittelindustrie zu schaffen.
- Öffentlich zugängliche Datenbanken sollten kostenfrei für alle Unternehmen, einschließlich kleiner Betriebe, zur Verfügung stehen.
- Eine europäische Lösung wäre ideal, aber zumindest ein deutscher Standard ist wünschenswert.
Konsumforscherin Dr. Anke Zühlsdorf (Georg-August-Universität Göttingen), Ökobilanzexpertin Dr. Ulrike Eberle (Corsus), Schaltzeit CEO André Winzer, Schirmherrin Rita Hagl-Kehl (MdB, SPD) und Paul Hoffmann-Woldt (Projektleiter Together for Carbon Labelling und Geschäftsführer von COBIOM)
Ein Label würde hier für die bewusste Steuerung sorgen.
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