Unter dem Motto „Zukunft reloaded: Gemeinsam weiterdenken, weitergehen, weiterkommen“ veranstaltete das Netzwerk Zukunftsforscherinnen einen Austauschabend bei Ellery Studio.
- Für frischen Wind in Sachen experimentelle und kreative Methoden der Zukunftsforschung gab es Input zu
- der Frage „darf Krise Spaß machen?“ (Jantje Meinzer, YOUSE – Crisis Utopia),
- einem Würfelspiel, das mit zufälligen Elementen das Zukünfte Denken herausfordert (Alu Kitzerow, Hoffnungstaler Stiftung Lobetal)
- dem Leitsatz „Change by Design not by Disaster“ (Dodo Vögler & Emma Defty, Ellery Studio – Future Booth).
Design – Not Disaster
„Change by Design not by Disaster“ rührt von der Idee her, Zukunft nicht reaktiv als Antwort auf Krisen zu gestalten, die einen in die Enge treiben, sondern proaktiv durch Entwicklungen, die von wünschenswerten Zukunftsvorstellungen motiviert sind. Um diese Zukunftsvorstellungen in eine greifbare visuelle Form zu gießen, stellte Ellery Studio seine Future Booth vor.



Future Booth
Sie unterstützt Teilnehmende sich auf verschiedenen Ebenen (von Strukturellen Bedingungen bis hin zu konkreten beobachtbaren Alltagssituationen mit Personen, Tieren und Aktionen) zu ersinnen und darüber in den Austausch zu treten. Die Future Booth generiert ein kleines Polaroid Bild einer beschriebenen Zukunftsszenerie. Fällt es sonst gelegentlich schwer über Zukunftsbilder zu debattieren, war es erstaunlich wie viel leichter es fällt über ein Bild zu sprechen, dass man in den Händen hält und mit den Gesprächspartnerinnen vor sich sieht. Sofort wurde über Architektur schwimmender amorpher Gebäudemodule und Gentrifizierung debattiert, über sozioökonomische Hintergründe abgebildeter Personen spekuliert und die Stimmung nachgefühlt, die in dem Szenario vorherrscht. Daraus entstanden wie von selbst interessanten Fragestellungen, Denkanstöße und neue Impulse.
Dieser Workshop hat deutlich gemacht, dass der direkte Umgang mit visuell im wahrsten Sinne des Wortes greifbaren Zukunftsimpulsen die Diskussionen bereichert und neue Ideen freisetzt.



Volle Gestaltungskraft voraus!
In verschiedenen kleinen und großen Design Projekten bei Schaltzeit beschäftigen wir uns immer wieder mit der Frage, wie wir Frust, Angst oder Kritik in kreative Gestaltungskraft verwandeln können – und wie visuelle oder haptische Elemente dabei unterstützen können. Das haben wir erst neulich noch bei der Gestaltung unseres Debatten-Tangrams wieder erlebt, bei dem wir mit einem kleinen begebbaren Holzspiel den Debatten um Zukunft und Gegenwart mit einem leichten Augenzwinkern auf die Sprünge helfen wollen. Im Rahmen einer Aktion der Bundeszentrale für Politische Bildung hatten wir im Wahlkampf einen Raum genau dafür bereitgestellt und beobachtet, wie Menschen in spielerischen Settings mit Zukunftsfragen umgehen. Gerade im Wahlkampf war der Sprung von Kritik und dystopischen Narrativen hin zu der Diskussion über wünschenswerte Zukunft ist nicht immer leicht, aber immer lohnend!