Auf dem Weg zur AI-Native Telco – T Challenge 2026

Auf dem Weg zur AI-Native Telco – T Challenge 2026

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Netzwerke, die sich selbst heilen. Systeme, die sich im Sekundentakt neu konfigurieren. KI-Agenten, die Anomalien vorhersagen, bevor sie auftreten. Mit der T Challenge 2026 von Deutsche Telekom und T-Mobile US wird diese Vision strategisch weitergedacht. Zum sechsten Mal sind Innovator:innen weltweit eingeladen, Ideen einzureichen, die zeigen, wie Telekommunikation als AI-native Infrastruktur funktionieren kann – autonom, resilient, nachhaltig und sicher.

Was steckt hinter den diesjährigen Fokusbereichen?

Die Challenge konzentriert sich auf vier Schwerpunkte, die als Schlüsselhebel gelten, um Netze grundlegend neu zu denken:

Autonomous Networks
Netze sollen nicht nur automatisiert sein, sondern adaptiv und selbstentscheidend werden. Es geht um Closed-Loop-Systeme, bandbreitenadaptive 5G-Slices, Edge-Decisions in Echtzeit und Tool-augmented AI-Agents, die Operator-Intentionen verstehen und technisch umsetzen können – zuverlässig, skalierbar und ohne manuelle Eingriffe.

Energy Efficiency & Zero-Bit Zero-Watt
Mehr Datenverkehr darf nicht automatisch mehr Energieverbrauch bedeuten. Das Ziel: Netze, die nur Energie verbrauchen, wenn Daten tatsächlich fließen. KI unterstützt hier nicht nur im Betrieb (Lastprognosen, Sleep-States, RAN-Optimierung), sondern bereits beim Design und bei der Planung effizienter Architekturen.

Supply Resilience
Telekommunikation ist global verzahnt. Lieferketten müssen robust, transparent und reaktionsfähig sein. KI kann Risiken früher sichtbar machen, Alternativen vorschlagen oder Reparatur- und Refurbishment-Wege optimieren – damit kritische Infrastruktur widerstandsfähig bleibt.

Security
Moderne Netze sind hochgradig softwaredefiniert – und damit dynamisch, aber auch angreifbarer. Gefragt sind KI-basierte Methoden, die Angriffe antizipieren, Anomalien kontextsensitiv erkennen und Reaktionen automatisieren können, bis hin zur autonomen Wiederherstellung kompromittierter Systeme.

Diese vier Bereiche sind keine isolierten Innovationsräume – sie hängen strukturell zusammen. Eine AI-native Telco benötigt Autonomie, Effizienz, Resilienz und Sicherheit als sich gegenseitig stabilisierende Pfeiler.

Unser Beitrag: PEACOQ als Motor hinter den Kulissen

Wir begleiten die T Challenge seit mehreren Jahren als Implementierungspartner – und damit nicht nur einen Wettbewerb, sondern einen kontinuierlichen Lern- und Entwicklungsraum. Die gemeinsame Arbeit mit den T-Labs hat sich über die Zeit weiterentwickelt: von klassischen Ideenwettbewerben hin zu präziser orchestrierten Innovationsprozessen, in denen technische Reife, Integrationspotenzial und Zukunftsrelevanz im Mittelpunkt stehen.

Mit PEACOQ, unserer White-Label-Plattform für kollaborative Innovations- und Bewertungsprozesse, schaffen wir die Grundlage dafür:

  • Strukturierte Einreichungsprozesse, die es Teams ermöglichen, ihre Ideen klar und vergleichbar darzustellen.
  • Bewertungssysteme, die Expert:innen, Jury und technische Evaluierung integriert unterstützen.
  • Eine gemeinsame Entscheidungsumgebung, in der relevante Informationen an einem Ort zusammenkommen.

Die T-Labs sind echte Pioniere. Gemeinsam entwickeln wir Features, die dabei helfen, die richtigen Ideen und Teams zu identifizieren.

Die Plattform wächst dabei aus der Praxis heraus: aus realen Wettbewerbsherausforderungen, den Erfahrungen interdisziplinärer Jurys und dem Feedback von Teams, die ihre Lösungen weiterentwickeln.

Was wir aus den vergangenen Jahren gelernt haben:

In den letzten Jahren wurden u. a. Projekte ausgezeichnet, die gezeigt haben, wie KI und neue Netztechnologien direkt im Betrieb wirken können. Dazu zählten beispielsweise:

  • KI-gestützte Netzwerkoptimierung, die Lastspitzen vorhersagt und Ressourcen automatisch verschiebt, um Verbindungen stabiler zu machen.
  • Energieeffiziente Funknetz-Architekturen, die sich dynamisch an Nutzungsmuster anpassen und so Verbrauch reduzieren, ohne Performance einzubüßen.
  • Optische Hochkapazitäts-Verbindungen (z. B. Laser-Link-Systeme), die neue Wege eröffnen, Bandbreite kabellos und mit hoher Robustheit zu übertragen.
  • Robotik- und Drohnenlösungen, die Inspektion und Wartung von Infrastruktur automatisieren und damit Sicherheit erhöhen und Ausfallzeiten reduzieren.

Solche Beispiele zeigen, worauf es in der T Challenge wirklich ankommt: Nicht nur auf visionäre Ideen — sondern darauf, wie aus Konzepten umsetzbare Lösungen werden, die Netzbetrieb, Energieverbrauch, Zuverlässigkeit und Sicherheit konkret verbessern.

Ein kurzer Blick zurück: Drei Jahre T Challenge, drei verschiedene Zukunftsfragen

Die Reise von Web3 zu autonomer Netzintelligenz – KI rückt ins Zentrum.

2023 stand ganz im Zeichen der Frage, wie ein menschenzentriertes Internet der Zukunft aussehen kann. Die Gewinnerteams haben Web3-Technologien nicht als Hype, sondern als vertrauensbildende und verbindende Infrastruktur gedacht. Ausgezeichnet wurde u.a. Shoelace Wireless mit der innovativsten Lösung des Jahres. Shoelace verfolgt einen neuen Ansatz zur Optimierung von Spektrum und Netzwerkressourcen, der Kund:innen bessere Konnektivität ermöglicht. Statt „Netz wie immer“ entstand ein Modell, in dem Netzqualität, Ressourceneffizienz und Nutzerbindung zusammen gedacht werden.

2024 verlagerte sich der Fokus klar in Richtung AI in Telecommunications: Wie können Netzbetreibende KI nutzen, um Netz- und Betriebsdaten schneller, verständlicher und handlungsleitend auszuwerten? Gewonnen hat Synthefy – mit einer GenAI-basierten Analyseplattform, die Zeitreihen, Logs und Netzwerkmetriken so aufbereitet, dass sie per natürlicher Sprache untersucht und interpretiert werden können. Die Botschaft: Komplexität wird beherrschbar, wenn KI verständlich arbeitet.

2025 ging es konsequent einen Schritt weiter: AI for Telecom – also die Frage, wie KI direkt in Netzarchitekturen und Serviceerfahrungen wirkt. Der erste Platz ging an Resemble AI. Ihr Ansatz: synthetische, anpassbare und natürlich klingende Stimmen, die Service-Interaktionen personalisierter, schneller und zugänglicher machen. In einer Zeit, in der User erwartet, dass Systeme sie „verstehen“, rückt Sprache zur zentralen Schnittstelle.

Für wen die T Challenge 2026 relevant ist

  • Für Teams, die daran arbeiten, Netze intelligenter, widerstandsfähiger, nachhaltiger und sicherer zu machen.
  • Einreichungsfrist: bis 5. Dezember 2025
  • Finale in Bonn: 28. – 29. April 2026
  • Preisgelder: bis zu 450.000 € sowie Zugang zu Expert:innen & Pilotierungsnetzwerken.

Interesse an Austausch oder Einblick in unsere Plattform?

Wir zeigen gerne, wie wir mit PEACOQ Innovationsprozesse strukturieren, begleiten und skalierbar machen — insbesondere dort, wo viele starke Ideen auf eine begrenzte Anzahl von Entscheidungsmomenten treffen.

Schreib uns gern — wir sind bereit.

Lucas Buchauer
Nach seinem Master in Zukunftsforschung an der FU ist Lucas im Bereich Foresight und Ideation bei Schaltzeit tätig. Mit Leidenschaft entwickelt er KI-Anwendungen für Vorausschau und Ideengenerierung und bringt unsere internen Prozesse auf Trab. Seine Erfahrungen in der Zukunftsforschung sowie in der Entwicklung innovativer Methoden lässt er in verschiedene Projekte einfließen, um in partizipativen Prozessen die Zukunft aktiv zu gestalten. Für ihn beginnt die Zukunft heute, und er zeigt gern, wie man sie mit innovativen Ideen vorantreiben kann.
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