Der Entrepreneurship Summit – ein persönlicher Rückblick

Der Entrepreneurship Summit – ein persönlicher Rückblick

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Seit einigen Jahren ist im Oktober der Entrepreneurship Summit in Berlin ein Pflichttermin. Jedes Jahr wird mein Ego als auch mein Handeln hinterfragt. Nicht durch die Teilnehmer und Moderatoren, sondern auch durch mich selbst.

Während ich überlege, wie ich meine eigenen kleinen Sorgen in den Griff bekomme, treffe ich hier auf Menschen, die Größeres vorhaben und bewegen wollen. Denen es nicht reicht, „reich“ zu werden, sondern die anstecken wollen.

Natürlich treffe ich auch auf neue Start-ups, die verändern wollen. Ob es die Dycle.org Bewegung ist, die Windeln in den natürlichen Kreislauf zurückbringen will oder Steinpapier von paperontherocks, welches ohne Zellulose und mit geringem Wasserverbrauch angetreten ist, Bodenerosion zu minimieren.

In diesem Jahr haben mich neben der Konferenzflasche von Ratiodrink v.a. folgende Personen beeindruckt:

  • Dr. Gerald Hüther, der die Objekt & Subjekt Sprache thematisierte
  • Herr Prof. Faltin, der daran verzweifelt, dass die Menschheit doch kein Homo Oeconomicus ist und bei überteuerten Waren denkt, sie bekomme automatisch eine höhere Qualität
  • Bei Prof. Dr. Georg Schreyögg fragte ich mich ernsthaft, ob ich bei den Wachstumskrisen je über die Startup-Phase hinausgekommen bin
  • Eberhart Wagemann, der uns als mittelmäßige, energielose Wesen klassifizierte und uns offen fragte: „Wisst Ihr eigentlich was euch eure Mittelmäßigkeit bisher gekostet hat?“
  • Michael Diestel brachte mir die Genossenschaften auf dem Lande näher, die auch zur Sanierung einer Kneipe gegründet werden kann
  • Johanna Richter berichtete, welche Berateraufgaben man als Königin (1 von 6) eines Bergdorfes in Togo hat.

Unser Beitrag zum Entrepreneurship Summit war ein selbstentwickeltes Spiel. Wir waren von Barbara Hoppe aufgefordert worden, etwas zum Thema Innovation beizutragen. Je mehr wir im Team diskutierten, je mehr kamen wir jedoch auf das Thema Agilität.

Häufig gründen Entrepreneure ein Unternehmen für ein Produkt oder eine Dienstleistung für eine spezielle Zielgruppe. Wir wollten ein Spiel entwickeln in dem Gründer erfahren, dass Produkte/Dienste und Zielgruppen sich auch verändern können und müssen. Andernfalls scheitern sie. Daher nannten wir unsere Session: Under Pressure – there is more than innovation (Verena Bischoff, David Weigend und André Winzer).

Wir hatten uns zu diesem Zweck den erfahrenen Spielentwickler David Weigend mit an Bord geholt. Zusammen mit Verena und etlichen Testspielern haben wir dann unsere Betaversion mitgebracht; 5 Sets mit 30 Spielern.

Danach war klar: das Spiel hat Potential. Die Spieler wünschten sich mehr Anleitung, mehr Zeit und weniger Rechnen. Aber Sie hatten echt Spaß. Ob Kinderbetreuung übers Internet oder die Pflegeheime für deutsche Rentner in Indien – mit Elan und viel Teamgeist waren alle dabei. Wir danken allen Spielern für das wertvolle Feedback. Wir arbeiten weiter dran und schleifen das Prinzip.

Wer jetzt sagt ich will mitspielen, der kann sich gern bei uns melden. Ab dem 09.11.2015 geht es wieder los.

Liebes Team von der Stiftung Entrepreneurship (Simon, Barbara 1, Barbara 2, Florian, Joanna und alle anderen), lieber Prof. Faltin: Danke für Eure Energie und Euren Elan. Es war ein klasse Summit. Wir wünschen Euch erst einmal eine gute Erholung. Aber wir kommen wieder!

André Winzer
Formeller Kopf, aber im Allgemeinen lieber kopflos, stürzt er sich in neue Herausforderungen. Der Schalter steht bei ihm auf Haupt, der Aktionsradius gern auf Simultan. Er analysiert & interpretiert leidenschaftlich Geschäftsmodelle. In Workshops als auch Vorträgen geht es dabei rund um das Thema „Preparing for Tomorrow“. Dabei zeigt er gern, dass Geschäftsmodelle auch leicht auf andere Branchen übertragbar sind.
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