3 Fragen an… Thomas Stark

3 Fragen an… Thomas Stark

240902-3_Fragen_an_Thomas_Stark_1920x1080
In unserer Rubrik „3 Fragen an…“ befragen wir regelmäßig Expert*innen zu den Themen, die die Zukunft von Organisationen und Gesellschaft nachhaltig beeinflussen werden. Von Softwareentwicklung und Künstlicher Intelligenz über strategische Vorausschau und Zukunftshaltungen bis hin zu Nachhaltigkeit und den Umgang mit Zukunftsängsten – wir beleuchten die Trends und Entwicklungen, die uns helfen, zukunftsorientiert zu denken und zu handeln.

In der ersten Ausgabe sprechen wir mit Thomas Stark – Chef-Entwickler unserer gemeinsamen Softwareanwendung Peacoq –  über die Zukunft der Softwareentwicklung bis 2035. Er erklärt, wie Automatisierung, Künstliche Intelligenz und Quantencomputing die Produktivität steigern und kreative Möglichkeiten eröffnen, aber auch welche Herausforderungen durch zunehmende Systemkomplexität und Sicherheitsbedrohungen entstehen. Zudem gibt er einen Ausblick auf die Roadmap von Peacoq und resümiert die letzten Monate.

Welche Zukünfte siehst Du für die Softwareentwicklung?

Thomas: Als Softwareentwickler mit über 36 Jahren Erfahrung blicke ich mit gemischten Gefühlen auf die Zukunft des Programmierens bis 2035. Die Welt wird anspruchsvoller. Wir müssen lernen Standardtätigkeiten an die KI auszulagern, damit wir neben Performance, Design und Sicherheit von Anwendungen auch bereit sind, für die neuen Anforderungen.

Einerseits bin ich begeistert von den Möglichkeiten, die uns durch Automatisierung, Künstliche Intelligenz und Quantencomputing bevorstehen. Tools, die den Code für uns schreiben oder optimieren, werden die Produktivität massiv steigern und uns ermöglichen, uns auf kreativere und komplexere Probleme zu konzentrieren. Low-Code- und No-Code-Plattformen werden Programmieren einer breiteren Masse zugänglich machen, was zu einer Demokratisierung der Softwareentwicklung führen wird.
Doch bei all den Fortschritten sehe ich auch Herausforderungen. Die wachsende Komplexität von Systemen, insbesondere in dezentralen und verteilten Umgebungen, verlangt von uns Entwicklern, dass wir ständig lernen und uns anpassen. Sicherheit wird ein zentrales Thema bleiben, und ich befürchte, dass die Bedrohungen durch Cyberangriffe immer raffinierter werden.
Die ethische Verantwortung, die wir als Entwickler tragen, wird bis 2035 ebenfalls deutlich zunehmen. Wir müssen uns bewusst sein, dass unsere Arbeit enorme Auswirkungen auf die Gesellschaft haben kann, insbesondere wenn wir KI-gestützte Systeme entwickeln bzw. implementieren.

Gleichzeitig ist es schön, durch die virtuellen Kollegen auch „Co-Entwickler“ an Board zu haben, die komplexen Code skalieren können.

Woran habt ihr in der ersten Jahreshälfte gearbeitet?

Thomas: Bei der Plattformentwicklung von Peacoq haben wir uns vorranging mit den Themen der KI-Integration und der Verlinkung beschäftigt. Wir haben eine KI-Schnittstelle geschaffen, die es uns erlaubt KI-Modelle wie Chat GPT direkt anzubinden.
Das bedeutet zum einen, dass wir in der Lage sind, jedes Eingabefeld KI-Fähig zu machen, und diesbezüglich auch getestete Prompt-Jobs zu hinterlegen und zum anderen auch dass wir jetzt Datenpflegeaufgaben der KI übergeben können. Diese kann dann zum einen Szenarien entwickeln oder prüfen ob Signale in bestimmte Suchfelder passen.

Was plant ihr in der zweiten Jahreshälfte für Peacoq?

Thomas: Wir wollen noch mehr Qualitätsmanagement durch KI gestützte Programme in Arbeitsprozessen integrieren. Dafür sind wir dran, unsere Ideen in weitere Prototypen umzusetzen.

Wir planen die Integration eines Chatbots, d.h. zukünftig wird die Interaktion mit den bereits vorhandenen Inhalten möglich sein. Zudem sorgt die Sprache-zu-Text-Integration dafür, dass wir in natürlicher Sprache interagieren können. Dieses templatebasierte System soll für verschiedene Anwendungsfelder veränderbar sein und wird das Potenzial voll ausschöpfen. 

Zudem erweitern wir Peacoq im Bereich der Teamfunktionen. Das bedeutet Team-Einträge können inklusive der Rechte gemeinsam bearbeitet werden. Die neue @Mentions-Funktion sorgt für eine leichte Auswahl und ermöglicht Querverweise in der Plattform. Teammitglieder können sich selbst Rechte und Rollen vergeben und verfügen über einen Teamarbeitsbereich, in dem Sie Daten ablegen können.

Die Darstellungen von Verlinkungen wollen wir auf ein neues Level heben. Dabei sollen unterschiedliche Wirkungen und Richtungen erfasst werden. Die Darstellung der Netzwerkgrafik soll zudem interpretiert werden.

Danke Thomas, wir danken Dir für die Einblicke!

Welche Funktionalitäten wünscht ihr euch noch? Welchen Fokus würdet ihr bei der Implementierung von KI setzen? Teilt eure Erfahrungen und Empfehlungen mit uns – ob per E-Mail, Social Media oder auf unseren Veranstaltungen. Wir freuen uns auf eure Insights und lassen uns gern inspirieren!

Weitere interessante Artikel

André Winzer
Formeller Kopf, aber im Allgemeinen lieber kopflos, stürzt er sich in neue Herausforderungen. Der Schalter steht bei ihm auf Haupt, der Aktionsradius gern auf Simultan. Er analysiert & interpretiert leidenschaftlich Geschäftsmodelle. In Workshops als auch Vorträgen geht es dabei rund um das Thema „Preparing for Tomorrow“. Dabei zeigt er gern, dass Geschäftsmodelle auch leicht auf andere Branchen übertragbar sind.
Nach oben scrollen